Hauptmenü:
8 |
Anwendung des Aikido gegen bewaffnete Angreifer |
Durch Waffen wird die Distanz zwischen den Menschen künstlich vergrößert. Ziel jeder Verteidigung im Aikido sollte daher die mit der Neutralisation und Entwaffnung des Angreifers verbundene Wiederherstellung einer natürlichen Distanz sein. Dies fördert die Bereitschaft zur Kooperation und verhilft dem Frieden zum Sieg über die Gewalt. |
8.1 |
Allgemeines |
Jeder Mensch kann seine Ki durch die Verwendung einer Waffe potenzieren. Insofern kann diese zum Werkzeug des Friedens oder der Gewalt werden. Das ständig wechselnde Rollenspiel zwischen Nage und Uke wird auch bei allen Trainingsformen mit Waffen praktiziert. Jeder fortgeschrittene Aikidoka übt sich folglich laufend im Gebrauch der eingesetzten klassischen Waffen (Stab, Lanze, Messer, Schwert) und erfährt die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Anwendung. Dies ist sehr nützlich, da bei bekannter und richtig eingeschätzter Gefahr die zweckmäßigsten Verteidigungsmittel ausgewählt und eingesetzt werden können. |
|
Ist die unmittelbare Einwirkung auf den Angreifer wegen der unüberwindbaren Distanz ausgeschlossen oder vorübergehend eingeschränkt, können die durch das Aikidotraining vermittelten Prinzipien und Verhaltensnormen natürlich von großem Nutzen sein. Einen sicheren Schutz gegen bösartige und entschlossene Angreifer bieten sie jedoch nicht. Es ist daher unvermeidbar, dass sich auch friedliche Menschen bewaffnen, um ihre Ki zu verstärken. Der Begründer des Aikido, O Sensei Morihei Ueshiba, stellte dazu fest: »Wer immer bereit ist, muss seine Klinge nie unbesonnen einsetzen!« |
8.2 |
Beschreibung und Charakterisierung der (Übungs-) Waffen |
Durch die Verwendung einer »körpergebundenen« Waffe will der Angreifer die Verstärkung seiner Kraft, eine Konzentration der im Ziel freigesetzten Energie und die Vergrößerung der Distanz erreichen. Diese Faktoren sind bei Wahl und Ausführung der Abwehrtechniken zu berücksichtigen.
|
8.3 |
Abwehr von Angriffen mit der Lanze (Stab) |
Shomen-tsuki (quer geführte Waffe) – Kokyu-Nage (Irimi) |
|
Uke führt bei kurzer Distanz (Ma-ai) mit dem Lanzenschaft einen Stoß zum oberen Bereich (Jodan) des Verteidigers aus (Abb. 573, 574). |
Zu 8.3
Abwehr bewaffneter Angreifer
(Angriffe mit der Lanze)
Angriff:
Shomen-tsuki (Yari - quer geführt)
Abwehr:
Kokyu-Nage
Prinzip:
Irimi
Ein Klick auf die
Miniatur vergrößert
das ausgewählte Bild!
Bilder 573-578
Shomen-tsuki – Kote-Gaeshi (Irimi) |
|
Uke überwindet die Distanz (Ma-ai) zum offen vor ihm stehenden Verteidiger durch einen Gleitschritt (Ashi-sabaki) und führt mit der Lanze (Yari) einen kraftvollen Stoß im mittleren Bereich (Chudan) aus. |
Zu 8.3
Abwehr bewaffneter Angreifer
(Angriffe mit der Lanze)
Angriff:
Shomen-tsuki (Yari)
Abwehr:
Kote-Gaeshi
Prinzip:
Irimi
Ein Klick auf die
Miniatur vergrößert
das ausgewählte Bild!
Bilder 579-589
8.4 |
Abwehr von Angriffen mit dem Messer (Tanto) |
Shomen-uchi – Kote-hineri (Irimi) |
|
Nage erwartet den Angriff in Rechtsstellung (Migi-Kamae) und verlässt die Wirkungslinie im Augenblick des Schlages durch ein schräg nach vorn eintretendes Fußgleiten (Tsugi-ashi), dem eine Doppelschrittdrehung (Tai-sabaki) angeschlossen wird. Dabei benutzt er seine vordere Schwerthand (Tegatana) zur Ablenkung und Weiterführung des Schlagarmes, wodurch Ukes Körper bei gestörtem Gleichgewicht beschleunigt wird (Abb. 590–593). |
Zu 8.4
Abwehr bewaffneter Angreifer
(Angriffe mit dem Messer)
Angriff:
Shomen-uchi (Tanto)
Abwehr:
Kote-hineri (sankyo)
Prinzip:
Irimi
Ein Klick auf die
Miniatur vergrößert
das ausgewählte Bild!
Bilder 590-600
Shomen-tsuki - Kote-mawashi (Irimi) |
|
Geübte Messerkämpfer bevorzugen diesen schnellen Stoß auf der geraden Linie (Shomen-tsuki) im mittleren Bereich (Chudan) nach einer die Stellung des Verteidigers öffnenden Finte. |
Zu 8.4
Abwehr bewaffneter Angreifer
(Angriffe mit dem Messer)
Angriff:
Shomen-tsuki (Tanto)
Abwehr:
Kote-mawashi (nikyo)
Prinzip:
Irimi
Ein Klick auf die
Miniatur vergrößert
das ausgewählte Bild!
Bilder 601-611
8.5 |
Abwehr von Angriffen mit dem Schwert (Katana) |
Shomen-uchi – Irimi-Nage (Irimi) |
|
Uke hebt das Schwert über den Kopf (Jodan-no-Kamai), geht mit einem Gleitschritt (Tsugi-ashi) vor und führt einen senkrechten Schlag von oben aus (Abb. 612, 613). |
Zu 8.5
Abwehr bewaffneter Angreifer
(Angriffe mit dem Schwert)
Angriff:
Shomen-uchi (Katana)
Abwehr:
Irimi-Nage
Prinzip:
Irimi
Ein Klick auf die
Miniatur vergrößert
das ausgewählte Bild!
Bilder 612-622
Shomen-uchi – Kote-mawashi (Tenkan) |
|
Mit dieser Technik lässt sich besonders eindrucksvoll demonstrieren, dass die vom Angreifer ausgehende Kraft nach Ergänzung und Umlenkung verstärkt in sein Zentrum zurückfließt. |
Zu 8.5
Abwehr bewaffneter Angreifer
(Angriffe mit dem Schwert)
Angriff:
Shomen-uchi (Katana)
Abwehr:
Kote-mawashi (nikyo)
Prinzip:
Tenkan
Ein Klick auf die
Miniatur vergrößert
das ausgewählte Bild!
Bilder 623-633
8.6 |
Abwehr eines bewaffneten Angreifers mit einer Waffe |
Shomen-uchi (Katana) – Kokyu-Nage (Stab) |
|
Durch die Verwendung des Stabes verlängert Nage seine Schwerthände (Tegatana) und kann so aus größerer Distanz (Ma-ai) auf Uke einwirken. Der Stab muss jedoch in alle Bewegungen des Körpers einbezogen werden und darf kein »Eigenleben« entwickeln. Konzentriert Nage sich auf die Zusammenführung der Waffen, misslingt diese Technik! |
Zu 8.6
Abwehr bewaffneter Angreifer
(Angriff mit Schwert / Abwehr mit Stab)
Angriff:
Shomen-uchi (Katana)
Abwehr:
Kokyu-Nage (Stab)
Prinzip:
Irimi
Ein Klick auf die
Miniatur vergrößert
das ausgewählte Bild!
Bilder 634-644